Der Kampf um Freiheit und Demokratie in Europa

Wer die Menschen in der Ukraine nicht dabei unterstützen will, in Frieden, Freiheit und Demokratie zu leben, hat offensichtlich vergessen, dass auch für die europäische Freiheit und Demokratie zig tausende alliierter Soldaten sterben mussten, um Europa von der Nazi-Diktatur zu befreien.

Der Westen schaut gerade dabei zu, wie die Ukraine Stück für Stück vernichtet wird. Die Ukraine bittet verzweifelt um mehr Hilfe, um den russischen Vernichtungskrieg aufzuhalten und die Existenz ihres Landes zu retten.

Der russische Vernichtungskrieg in der Ukraine ist jetzt über zwei Jahre alt. In diesen zwei Jahren hat Russland einen Krieg der verbrannten Erde geführt. Jeden Tag begeht Russland bewusst und gezielt unzählige Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung, um die Moral der ukrainischen Bevölkerung zu brechen. Was die Ukraine trotz der militärischen Überlegenheit Russlands geschafft hat, ist unglaublich. Ungefähr 50% des von Russland besetzten Gebietes wurde von der ukrainischen Armee zurückerobert. Russland hat enorme Verluste erlitten und erleidet auch heute noch unfassbare Verluste. Die russische Armee bezahlt einen enorm hohen Blutzoll für jeden Meter den sie einnehmen. Die Unmenschlichkeit, mit der Russland vorgeht, betrifft nicht nur die ukrainische Bevölkerung, sondern auch die eigenen Soldat*innen. Ein Menschenleben hat in der russischen Militärdoktrin keinen großen Wert, weshalb große Verluste einfach hingenommen werden, solange die militärischen Ziele erreicht werden. Russland bereitet sich auf einen langen, großen Krieg vor. Auf einen Konflikt mit der gesamten westlichen freien Welt. Putin und seine Vasallen nehmen dabei kein Blatt vor den Mund – sie sprechen klar darüber, dass sie im Grunde einen Krieg gegen den gesamten Westen führen. Russland hat seine Wirtschaft zu einer Kriegswirtschaft umgebaut und produziert schon jetzt enorme Mengen Kriegsmaterial. In einem konventionellen Krieg würde es der Westen sehr schwer haben, wenn die europäische Rüstungsindustrie nicht endlich hochgefahren wird.

Europäische Politiker und Experten warnen vor einem möglichen russischen Angriff auf ein NATO-Land, sollte Russland die Ukraine unterwerfen.

Fast zwei Jahre nach dem russischen Angriff auf die Ukraine sieht sich Moskau nach Worten von Kremlsprecher Dmitri Peskow in einem Krieg mit der gesamten westlichen Welt. Das sagte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin russischen Agenturberichten zufolge. „Die militärische Spezialoperation hat als Operation gegen die Ukraine begonnen“, wurde Peskow zitiert. „Mit der Zeit hat sie die Form eines Krieges gegen den kollektiven Westen angenommen.“ Er sprach von einem Krieg, in den die westlichen Länder mit den USA an der Spitze direkt verwickelt seien. Dies bedeute, dass die militärische Spezialoperation – wie Moskau den Angriffskrieg gegen die Ukraine offiziell nennt – länger dauern werde als erwartet. „Aber es ändert am Lauf der Dinge nichts“, sagte Peskow den Angaben nach.

https://www.n-tv.de/politik/Kreml-spricht-direkt-von-einem-Krieg-gegen-den-Westen-article24736876.html

Nachdem deutsche Offiziere von russischen Geheimdiensten während einer Besprechung bezüglich des Taurus-Marschflugkörpers abgehört wurden, betont die russische Regierung erneut, dass sie einen Krieg gegen den kollektiven Westen führen. Deutschland sei wohl eine „faschistische Besatzungsmacht“.

Putin bereitet Russland auf den zweiten „großen Vaterländischen Krieg” vor, um die Länder zu „befreien“, die einst unter dem Einfluss der Sowjetunion standen. Erst soll die Ukraine vernichtet werden – danach wird es weitergehen.

  • Weißrussland/Belarus (Ist im Grunde schon ein Vasallenstaat)
  • Kasachstan
  • Georgien
  • Armenien
  • Aserbaidschan
  • Usbekistan
  • Turkmenistan
  • Kirgisistan
  • Estland
  • Lettland
  • Litauen
  • Moldawien
  • Polen

All diese Länder sind der russischen Bedrohung massiv ausgesetzt. Besonders Polen und alle Länder im Baltikum nehmen die Situation zur Zeit sehr ernst. Die Rüstungsausgaben in den baltischen Ländern und Polen sind massiv gestiegen, genauso wie die Unterstützung der Ukraine. Estland, Lettland und Litauen planen zusammen eine riesige Bunker-Abwehr-Verteidigungslinie an der russischen Grenze.

“Estland, Lettland und Litauen wollen ihre Grenzen zu Russland und Belarus mit Hunderten Bunkern gegen mögliche Angriffe sichern. Das teilten die Verteidigungsminister der drei baltischen EU- und Nato-Länder mit.”

Quelle: https://www.spiegel.de/ausland/estland-lettland-und-litauen-planen-hunderte-bunker-an-grenze-zu-russland-a-9881bdd0-83a2-49d2-b006-910cda912495

Es gab nie einen besseren Zeitpunkt für Putin, die Ukraine zu vernichten und die russischen Grenzen mit Gewalt zu erweitern. Der Westen zeigt sich uneinig, ängstlich und schwach. Genau daran arbeitet Putin sehr intensiv. Im gesamten Westen laufen von Russland finanzierte Desinformations- und Propagandakampagnen, auf die leider zu viele Menschen reinfallen. Dadurch, dass die Wahrscheinlichkeit besteht, dass Trump bald wieder Präsident der USA sein könnte, wird Putin noch mehr ermutigt, den Westen anzugreifen. Denn Trump hat längst angedeutet, dass er die Nato-Mitglieder in der EU bei einem Angriff Russlands im Stich lassen würde, wenn diese nicht ihre Rüstungsausgaben massiv erhöhen würden. Er sagte wörtlich, dass er Russland sogar dazu anhalten würde weiter anzugreifen und zu tun was sie wollen.

Former President Donald Trump on Saturday said he would encourage Russia to do “whatever the hell they want” to any NATO member country that doesn’t meet spending guidelines on defense in a stunning admission he would not abide by the collective-defense clause at the heart of the alliance if reelected.

https://edition.cnn.com/2024/02/10/politics/trump-russia-nato/index.html

Mit diesem Statement von Trump ist Putin eines klar geworden: Der Westen ist völlig uneinig, unorganisiert und schwach. Der große amerikanische Schutzschirm ist wahrscheinlich nur heiße Luft. Perfekte Voraussetzungen für die imperialistischen Ambitionen Putins.

Wenn der Westen die Ukraine fallen lässt, wird das katastrophale Folgen haben. Autokraten und Diktatoren auf der ganzen Welt schauen jetzt gerade in die Ukraine. Sie beobachten, wie der Westen reagiert. Wenn es plötzlich wieder möglich ist, dass der „Stärkere“ einfach Grenzen nach belieben verschiebt und ganze Nationen unterdrückt oder vernichtet, sind wir nicht mehr weit von einem 3. Weltkrieg entfernt. Denn dann ist allen Autokraten und Diktatoren eines klar geworden: Die NATO und der Zusammenhalt des Westens sind eine Illusion. Es werden mehr Kriege entstehen, es werden mehr Völker unterdrückt werden und es wird eine weltweite Flüchtlings- und Wirtschaftskrise geben. Desto weniger wir uns wehren, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit auf einen 3. Weltkrieg. Putin spürt die Schwäche und Uneinigkeit und nutzt diese eiskalt aus. „Appeasmentpolitik“ ist zur Zeit der größte Fehler, den wir machen können. Putin versteht all das Zögern, all die Uneinigkeit und all die Ausreden als Chance. Als Chance den Westen endgültig zu spalten und den autokratischen Einfluss Russlands auf ganz Europa auszuweiten. Genau das ist es, was sich viele rechte von Russland finanzierte, Anti-Demokraten in ganz Europa wünschen. In Deutschland ganz vorne dabei: Die AfD. Unter russischem Einfluss wären Menschenrechte in Europa viel weniger wichtiger. Die Rechten würden sich freuen – endlich könnten sie homosexuelle Menschen, transsexuelle Menschen, Migranten und viele andere Minderheiten nach belieben diskriminieren, ohne dass das große außenpolitische Folgen hätte.

Laut einem Experten geht es Wladimir Putin bei seinem Angriffskrieg nicht nur um die Ukraine. Der Moskau-Machthaber habe angeblich auch Ostdeutschland im Blick.

Müsse sich die heutige Bundesrepublik Sorgen machen? Laut einem russischen Soziologen, ja. Seiner Meinung nach beziehe der Kreml-Chef im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine die ehemaligen Länder der DDR in seine Gedankenspiele mit ein, ergo, Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Und auch Berlin? „Moderner russischer Imperialismus hat keine roten Linien mehr und ist schon gar nicht bereit, irgendwelche Grenzen zu akzeptieren“, erklärte der russische Sozialwissenschaftler Grigori Judin der Bild, der an der „Moscow School of Social and Economic Sciences“ in Moskau lehrt.

https://www.merkur.de/politik/imperialismus-plaene-ziele-polen-ddr-ukraine-wladimir-putin-deutschland-moskau-machthaber-92128423.html


Und trotz all dieser unfassbar klar erkennbaren Gefahren, gibt es leider mehr als genug Menschen im Westen, die ernsthaft nicht wollen, dass der Ukraine geholfen wird. Die Argumente gegen Ukraine-Hilfen basieren meistens auf Nationalismus, ideologischem Pazifismus, Egozentrismus, Dummheit oder Unwissenheit.

Wenn die Ukraine vernichtet wird, werden zwischen 10 und 20 Millionen ukrainischer Flüchtlinge in die EU kommen. Das wird extreme wirtschaftliche Folgen für Europa haben. Zusätzlich wird der russische militärische und politische Einfluss auf Europa riesig. Die Folgen einer solchen Entwicklung wären sehr sicher unfassbar gefährlich für unsere freiheitliche Demokratie und Menschenrechte. Wir haben JETZT die Chance Russland noch rechtzeitig zu stoppen. Dafür müssen wir nicht mal kämpfen, denn das machen gerade die Ukrainer für uns. Sie kämpfen und sterben für die freiheitlich, demokratische Grundordnung in Europa. Wenn wir die Ukraine im Stich lassen, dann Gnade uns Gott

Ich möchte an dieser Stelle Oberst Reisner zu Wort kommen lassen:

Der Westen ist darauf nicht vorbereitet, weil der Westen sich seit 20 Monaten die Situation schönredet, und weil er meint, die Ukraine ist in der Lage, mit der Moral diesen russischen Bären zu besiegen. Das funktioniert so nicht. Aus meiner Sicht gibt es zwei Möglichkeiten. Die eine ist, All-in zu gehen. Da müssten aber jede Woche vier bis fünf beladene Militärzüge in die Ukraine fahren. Das andere ist, selbstkritisch einzugestehen, dass es nicht möglich ist. Dann muss man das aber den Ukrainern sagen. Man muss dann möglicherweise mit Verhandlungen beginnen, aber mit dem Eingeständnis, dass die Ukraine als Staat so nicht mehr existieren wird, weil Russland sie zerstören wird.

https://www.dw.com/de/milit%C3%A4rhistoriker-westen-redet-sich-ukraine-krieg-sch%C3%B6n/a-67357885

Eines ist mir in den letzten Jahren klar geworden: Für unsere Freiheit, unsere Demokratie und unsere Menschenrechte, muss man im Zweifel kämpfen. Es gibt leider genügend Autokraten und Diktatoren in dieser Welt, die unsere Freiheit verabscheuen und vernichten wollen. Ich selbst würde mich politisch absolut als links verorten. Ich verabscheue Krieg und patriotischen Militarismus. Die Realität ist aber leider die Realität. Wenn jemand anfängt meine Nachbarn mit Waffengewalt zu überfallen und zu ermorden und damit droht, das gleiche mit mir und meiner Familie zu machen, gehe ich nicht auf die Knie, mache die Augen zu und ergebe mich dem Terror. Ich zeige Menschlichkeit, Solidarität, Stärke und Courage und helfe meinen Nachbarn. Ich kämpfe mit ihnen zusammen gegen Unfreiheit, Unterdrückung und Diskriminierung. Ich kämpfe gegen Faschismus und Diktatur. Und ja, dafür braucht man Waffen. Das ist die Realität, mit der wir uns endlich abfinden müssen.

Und das erwarte ich von allen Menschen im Westen, denen noch ein Rest an Herz, Haltung und Verstand geblieben ist.

Es wird Zeit All-In zu gehen.

Schalom,
Felix Jungbluth

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