Der ewige Antisemit Attila Hildmann: Judenhass, Holocaustleugnung und Verschwörungsmythen – Ein Kommentar

„Jeder Tag, den Hildmann ungestraft den Holocaust leugnen kann, ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden Holocaust-Überlebenden. Jeder Tag, den Hildmann ungestraft gegen Juden hetzen kann, ist ein Schlag ins Gesicht aller Menschen jüdischen Glaubens. Die Behörden sollten alles dafür tun, dass dieser unfassbare Judenhasser und Holocaustleugner endlich verurteilt wird.“

Vor acht Monaten habe ich das erste mal über den Neo-Nazi Attila Hildmann berichtet (hier). Er verbreitete schon letztes Jahr jede Menge rechtsextreme Verschwörungsmythen und leugnete regelmäßig das Corona-Virus. Sein großes Vorbild war auch damals schon Adolf Hitler, genauso wie bei vielen seiner Anhänger. Auf der Straße, im Rahmen von Corona-Leugner-Demonstrationen, sieht man Hildmann jedoch nicht mehr, denn seit ungefähr einem Monat wird Hildmann per Haftbefehl gesucht. Die Staatsanwaltschaft hat schon länger gegen Hildmann ermittelt, bis sie ihn plötzlich aus den Augen verloren haben. Offenbar hatte Hildmann schon recht früh von dem Haftbefehl erfahren.

Hildmann erfährt von „Freunden“, dass es einen Haftbefehl gegen ihn gibt.

Seit fast zehn Monaten ermitteln Staatsanwälte gegen den Berliner Vegankoch und Verschwörungstheoretiker Attila Hildmann wegen des Verdachts der Volkverhetzung in diversen Fällen. Kurioserweise hat Hildmann selbst am Samstag zuerst auf seinem Telegram-Account berichtet, dass gegen ihn ein Haftbefehl erlassen worden sei. Am Dienstag berichteten dann die „B.Z.“ sowie der Spiegel, dass der Haftbefehl tatsächlich erlassen worden sei.

Offenbar haben die Ermittler Hildmann bereits Anfang Februar aus den Augen verloren. Weder in Berlin-Charlottenburg, wo er ein kleines, veganes Imbissrestaurant betreibt, noch im brandenburgischen Wandlitz, das an Berlins Norden grenzt, sei er seitdem gesehen worden.

Quelle: https://www.focus.de/politik/deutschland/ermittlungen-wegen-volksverhetzung-steht-anklage-gegen-attila-hildmann-kurz-bevor-das-sagt-rechtsexperte-zu-haftbefehl_id_13018444.html

Selbstverständlich habe ich herausgefunden, wo sich Hildmann zur Zeit mutmaßlich befinden könnte. Die Kollegen von AnonLeaks.net haben es geschafft Hildmann einen Tracking-Link unterzujubeln, um seine IP-Adresse und seinen Standort zu ermitteln. Inzwischen ist Hildmann in der Westtürkei, in der Nähe von Balikesir. Die IP-Adresse gehört zu einem I-Phone.

Der mutmaßliche, aktuelle Aufenthaltsort von Attila Hildmann. (Kann sich schon geändert haben.)

Mit dem Haftbefehl verlor Hildmann auch seine Hemmungen und fing an sein wahres Gesicht zu zeigen. Aus dem „Verdacht auf Volksverhetzung“, ist inzwischen eine sichere Tatsache geworden. Hildmann leugnet mehrfach täglich den Holocaust und hetzt extrem heftig gegen Juden und alles was im Zusammenhang mit dem Judentum steht. Er macht alle Menschen, die nicht in sein krudes Weltbild passen, zu Juden. Darunter jede Menge Politiker und Firmen-Chefs, die gar nicht jüdischen Glaubens sind. Da Hildmann die Rassenlehre von seinem Vorbild vertritt, ist „jüdisch“ sein für ihn wohl eine Art „Rasse“. Er ist vollends überzeugt, von der antisemitischen Verschwörungstheorie der jüdischen Weltverschwörung. Die Zeiten, in denen Hildmann Codewörter benutzte, um nicht strafrechtlich verfolgt zu werden, sind vorbei.

So sprach Attila Hildmann noch vor seinem Haftbefehl.

Inzwischen nimmt er kein Blatt mehr vor den Mund. Ich werde euch hier eine Sammlung Screenshots aus dem Telegram-Kanal von Hildmann zeigen. Darunter ist jede Menge Judenhass und ohne Ende Holocaustleugnungen.

DISCLAIMER: Ich distanziere mich mit Nachdruck von den Aussagen Attila Hildmanns. Explizite Holocaustleugnungen und Links sind von mir mit grauen Balken zensiert worden.

Nach diesen zahlreichen Holocaustleugnungen und der heftigen antisemitischen Hetze, wird es für Hildmann wohl auf eine Haftstrafe hinauslaufen. Wenn das nicht in einer Haftstrafe endet, würde ich das einen absoluten Skandal nennen. Inzwischen gibt es viele hundert Anzeigen wegen Beleidigung, Bedrohung, Volksverhetzung und Holocaustleugnung. Das ist der heftigste Fall von öffentlichem Antisemitismus und rechtsextremer Propaganda seit Ewigkeiten und kaum einen interessiert es. Wir dürfen nicht tatenlos dabei zusehen, wie sich die Rechtsextremen immer mehr radikalisiert und sich Freiräume schaffen, in der immer extremere Ideologien ausgetauscht werden können. Ich kann knapp 30 Anzeigen bestätigen, die ich über Hassmelden.de initiiert habe. Die Anzeigen gehen alle von der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt a.M. aus, die mit Hassmelden.de zusammenarbeiten. Wer kann, sollte die couragierten Juristen von Hassmelden.de unbedingt unterstützen. Sie helfen uns enorm dabei, Hass und Hetze im Internet nicht ungestraft zu lassen.

Hier ein kleiner Ausschnitt an bestätigten Anzeigen gegen den flüchtigen Holocaustleugner Attila Hildmann.

Bestätigte Anzeigen gegen Attila Hildmann wegen Volksverhetzung und Holocaustleugnung.

Hildmann spricht immer und überall pauschal von „Der Jude“ und meint damit alle Menschen jüdischen Glaubens. Wenn Hildmann könnte, würde er wahrscheinlich, wie sein Idol Hitler, tausende jüdische Kinder töten, damit die „deutsche Rasse“ nicht „vermischt“ wird. Er verweist nämlich gerne darauf, dass ein Holocaust auch wieder passieren könnte.

„Hitler hat sie damals sofort ausgelöscht, das DRITTE REICHE hat die Freimaurer plattgewalzt und ins KZ gesteckt! Diejenigen, die überlebten flohen nach Amerika! Die sollten sich mal nicht zu sehr überschätzen, sowas kann wieder passieren…“

Attila Hildmann, 20.08.2020 um 16:27 (Quelle)

Er präsentiert seinen weit über 120.000 Followern, auf mehreren Telegram-Kanälen, täglich unfassbaren Judenhass. Das Hildmann zur Zeit ungestraft den Holocaust leugnen kann und ohne Pause gegen Juden hetzt, trägt natürlich enorm zur Radikalisierung der rechtsextremen Szene bei. Der Messenger-Dienst Telegram ist für Rechtsextreme in Deutschland zur Zeit das wichtigste Instrument, um ihre Hetze zu verbreiten. Telegram ist im Grunde ein rechtsfreier Raum. Die Betreiber von Telegram machen rein gar nichts gegen Hatespeech, Fakenews und Rechtsextremismus. Über die rechtsextreme Szene auf Telegram habe ich bereits geschrieben (hier).

„DER JUDE IST DER EWIGE FEIND ALLER VÖLKER UND STELLT SICH SCHON IMMER ALS OPFER HIN!“

Attila Hildmann, 08.03.2021 um 19:32 (Quelle)

Die Hetze von Attila Hildmann ist unerträglich. Es ist eine Farce, dass man in Deutschland Monate lang Hass und Hetze verbreiten kann, bevor die Behörden einschreiten. Es war die ganze Zeit eindeutig, in welchem Fahrwasser sich Hildmann aufhielt. Die Radikalisierung konnte jeder beobachten. Es gibt keine aktuellen Stellungnahmen von Seiten der Behörden, was den aktuellen Stand der Dinge angeht. Die Behörden sollten alles tun, um diesen gefährlichen Hetzer festzunehmen. Jeder Tag, den Hildmann ungestraft den Holocaust leugnen kann, ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden Holocaust-Überlebenden. Jeder Tag, den Hildmann ungestraft gegen Juden hetzen kann, ist ein Schlag ins Gesicht aller Menschen jüdischen Glaubens. Die Behörden sollten alles dafür tun, dass dieser unfassbare Judenhasser und Holocaustleugner endlich verurteilt wird.

Zum Abschluss möchte ich Menschen zu Wort kommen lassen, die das erlebt haben, was der Antisemit Hildmann jeden Tag aufs Neue leugnet.

Holocaust-Überlebender Leon Schwarzbaum über Auschwitz. Quelle: Youtube, ARD: https://www.youtube.com/watch?v=9MhG_Az6awc
Holocaust-Überlebende Margit Meissner kämpft gegen das Vergessen. Quelle, Youtube, DW: https://www.youtube.com/watch?v=8cTXIb7C59M
Holocaust-Überlebende Malka Zaken: „Die Nazis kannten keine Gnade“. Quelle, Youtube, FAZ: https://www.youtube.com/watch?v=mG4AyjdGjts
Holocaust-Überlebende Laureen Nussbaum. Quelle, Youtube, ZDF: https://www.youtube.com/watch?v=2vknwUVjn_A
Holocaust-Überlebender Daniel Hanoch erzählt: „Nach Auschwitz kann dich nichts mehr irritieren“. Quelle, Youtube, FAZ: https://www.youtube.com/watch?v=lGGyDtL49MY
Holocaust-Überlebende Charlotte Knobloch warnt: „Judenfeindliches Denken und Reden ist wieder salonfähig“. Quelle, Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=h04Fb9azHaU
Auschwitz-Überlebende Eva Fahidi über Leiden, Erinnerungen und Hass. Quelle, Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=susFE3X6TFM
Bericht der Holocaust-Überlebenden Rahel Mann: „Er schlug das Kind, bis es nicht mehr schrie“. Quelle, Youtube, Spiegel: https://www.youtube.com/watch?v=c5Y1_DFS7l8

Schalom,
Schlomo Goldbaum

7 Kommentare zu „Der ewige Antisemit Attila Hildmann: Judenhass, Holocaustleugnung und Verschwörungsmythen – Ein Kommentar

  1. Wie Sie bereits schrieben, es ist unfassbar, dass Hildmann beinahe ein Jahr durchgehend hetzen kann.
    Schon seine ersten antisemitischen Attacken waren nur schwer zu ertragen, wenn auch strafrechtlich vermutlich leider nicht relevant. Seine Radikalisierung nahm jedoch Woche für Woche zu. Sichtbar für die Öffentlichkeit, nicht im ominösen Darknet. Ehe sich bei den Behörden bemüht wurde, sind erst einmal unzählige Strafanzeigen eingegangen, obwohl ihn der Staatsschutz angeblich bereits seit Mai 2020 beobachtete.
    Wie es sich beunruhigend gezeigt hat, hatte man bei der Staatsanwaltschaft Cottbus scheinbar keine richtige Lust die Ermittlungen voranzutreiben, sodass schließlich Berlin übernahm.

    In einem Punkt kann ich das langsame Arbeiten der Staatsanwaltschaft Berlin nachvollziehen: die ganze Sache hatte inziwschen einen medialen Hype ausgelöst. Man wollte also sicher sein, dass alle Beweise wasserdicht sind und einem das ganze Ding bei einem Verfahren nicht auf die Füße fällt, weil dies einer Blamage gleichkommen würde.
    Doch warum man sich seit November damit aufhält, sichergestellte Datenträger auszuwerten und warum man damit nicht so recht vorankam, konnte auf Nachfrage nicht so recht beantwortet werden.

    Ich habe letzte Woche Herrn Geisel in Berlin angeschrieben. Als Senator für Inneres sollte dieser doch zumindest so viel Einfluss auf die Justiz haben, um die Ermittlungen voranzutreiben. Eine Antwort erhielt ich bisher nicht.

    Sehr interessant ist die Frage, wie und durch wen Hildmann von einem (bevorstehenden) Haftbefehl erfahren konnte und ob ermittelt wird, wer dafür verantwortlich ist und welche Konsequenzen da drohen – vermutlich gar keine, fürchte ich.

    Nun ist es ihm erst gelungen abzutauchen und seit gestern gibt er offen zu, dass er sich in Izmir aufhält und verhöhnt die Polizei und die Generalstaatsanwaltschaft Berlin auf Twitter. Ganz ehrlich, ein bisschen kann ich das sogar nachvollziehen, dass er den Behörden hier lachend den Mittelfinger zeigt. Von den Behörden droht ihm ja hierzulande scheinbar keinerlei Gefahr. Ob die Türkei ihn ausliefern wird, wage ich zu bezweifeln. Antisemitische Hetze und Holocaustleugnung wird die AKP-Regierung und die dortige Judikative kaum großartig interessieren.

    Da fragt man sich was übrig geblieben ist, vom Kampf gegen jeden Antisemitismus, den Heiko Maas und Frank Walter Steinmeier nach Halle – mal wieder – vollmundig angekündigt haben.

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    1. Guten Tag,

      Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort!

      „Da fragt man sich was übrig geblieben ist, vom Kampf gegen jeden Antisemitismus, den Heiko Maas und Frank Walter Steinmeier nach Halle – mal wieder – vollmundig angekündigt haben.“

      Besser hätte ich es nicht sagen können. Danke. Das frage ich mich nämlich auch täglich, wenn ich diese Hetze lesen muss.

      Schalom,
      Schlomo Goldbaum

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      1. Übrig geblieben ist davon nichts. Ob es das je war, ist äusserst fraglich. Diese ganzen vollmundigen Versprechungen, waren lediglich heiße Luft oder, wie Michael Caine als Baxter Thwaites – in einem anderen Zusammenhang – in dem Film „Wasser“ ausdrückte „[…} ist es exakt so viel wert, wie der Punkt auf dem I, in dem Wort Scheiße“ Ich bezweifle weiterhin, dass die Behörden hierzulande große Anstrengungen unternehmen, damit Hildmann ausgeliefert wird. Ich sehe lediglich eine Sache ansatzweise positiv: sämtliche Medien in Deutschland haben noch nicht auf seine Holocaustleugungen und seine neueste, unverhohlene Sprache, reagiert. Einerseits dürfte so etwas eigentlich nicht verschwiegen werden, andererseits sollten die überregionalen Nachrichten Hildmann gerade jetzt nicht noch Plattform geben.

        Irgendwie hoffe ich immer noch inständig, dass die deutschen Behörden gerade kräftig daran arbeiten, dass er in Izmir verhaftet und nach Deutschland überstellt wird und nur nichts nach Aussen dringen lassen, um die Sache nicht zu gefährden.

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      2. Hi!
        Ja, dass ist schon irgendwie bedrückend, oder? Wie kann dieses Thema in diesem Land so despektierlich gehandhabt werden? Ich verstehe es nicht.

        Vielen Dank für Ihre Anteilnahme und den Kommentar. Ich hoffe Sie haben sich auf meinem Blog trotzdem gut unterhalten und informiert gefühlt.

        Falls Sie Anregungen oder direkte Fragen an mich haben, schreiben Sie mir einfach eine E-Mail an: schlomogoldbaum@uebermensch.blog

        Schalom,
        Schlomo Goldbaum

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      3. Es ist schwer nachzuvollziehen, dass man Antisemitismus und die Gefahr die damit einhergeht nicht ernst nimmt. Zumindest spürt man davon nichts. Gewiss, wenn – mal wieder – Juden attackiert werden, dann macht sich großes Entsetzen breit. Die Medien, die letzte Woche noch mit Headlines a la „Israel attackiert Ziele in Gaza“ titelten, drücken auf einmal ihre Betroffenheit aus. Anschließend gibt es Solidaritätsbekundungen, man setzt sich Kippot auf, beschwört ein „Nie wieder“, aber das war es auch schon. Zumindest von der Politik, die die Macht hätte entscheidende Dinge zu ändern, nichts was das Leben für Juden in Deutschland sicherer macht.
        Die ganzen Demos der Quer“denker“ machen es nicht besser.
        Ihren Blog werde ich mir morgen einmal in aller Ruhe anschauen. Da mache ich nämlich mal Pause von Hildmanns täglichen Ergüssen. Werde zumindest seinen Account nicht aufrufen. Das muss sein, ansonsten greift es meine psychische Gesundheit zu sehr an.

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  2. Es ist entsetzlich und unfassbar, dass dieses antisemitische Dauerfeuer immer noch stattfinden kann! Wie ist das möglich? Wohlfeile Reden und schöne Bilder kann sich die deutsche Politik sparen, wenn bei solch widerlichem, verachtenswertem Verhalten nicht unverzüglich mit aller Härte vorgegangen wird. Wie lange dürfen solche gefährlichen Brandstifter wie Hildmann handeln? Folgen Verbrechen an jüdischen Mitbürgern durch aufgehetzte, angestachelte Subjekte – was dann? Der übliche dahin wabernde Betroffenheit-Modus, das „Nie-Wieder“? Die Trägheit oder das Wegsehen der Verantwortlichen macht sehr wütend!

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    1. Liebe Frau Meckel,
      Vielen Dank für Ihren Kommentar und Ihr Interesse an meinem Artikel. Was Sie sagen, hätte ich nicht besser sagen können. Sie sprechen mir aus der Seele. Genau wegen dieser unglaublichen Sachlage, werde ich nicht aufhören dagegen zu kämpfen und weiter Aufklärung zu betreiben.

      Ich wünsche Ihnen alles Gute,
      Schalom,
      Schlomo Goldbaum

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