Sonneborn äußert rassistische „Witze“ und erntet viel Kritik: Linke Community empört, Semsrott verlässt DIE PARTEI – Ein Kommentar

Das Argument „Satire darf alles“ kann einfach nicht gelten, zumindest nicht dann, wenn man moralische und ethische Prinzipien vertritt. Hinsichtlich des extrem starken, weltweiten Rechtsrucks, wirkt das Auftreten von Sonneborn in der Öffentlichkeit absolut ignorant gegenüber der aktuellen, weltweiten, politischen Situation.“

Schon in der Vergangenheit ist Martin Sonneborn, der Chefredakteur des Satire Magazins „Titanic„, durch rassistische Witze aufgefallen. Der erste große Fehltritt von Sonneborn war das Plakat „Ich bin ein Obama“, in dem er Blackfacing betrieb.

Quelle, Twitter: https://twitter.com/AliKaanSevinc/status/1273646925598928897

Jetzt hat Sonneborn dem ganzen leider die rassistische Krone aufgesetzt, in dem er die Eigenschaften der asiatischen Sprache als Grundlage für einen „Witz“ nahm. Das ganze wurde noch schlimmer, als die Partei DIE PARTEI sich direkt nach dem Vorfall, mit genau der gleichen Art des rassistischen Unsinns, mit Sonneborn solidarisiert hat. Die originalen Tweets wurden meinen Informationen zu Folge bereits gelöscht. Ein Statement gab es jedoch noch nicht.

Quelle, Twitter: https://twitter.com/DerTheooo/status/1349419111068139520

Ich kann Nico Semsrott und alle anderen DIE PARTEI-Mitglieder, die austreten wollen, völlig verstehen. Es kommt mir so vor, als wäre Martin Sonneborn in der Zeit ein wenig hängen geblieben. Das Argument „Satire darf alles“ kann einfach nicht gelten, zumindest nicht dann, wenn man moralische und ethische Prinzipien vertritt. Hinsichtlich des extrem starken weltweiten Rechtsrucks, wirkt das Auftreten von Sonneborn in der Öffentlichkeit absolut ignorant gegenüber der aktuellen, weltweiten, politischen Situation. Ich habe hier auf meinem Blog über Lisa Eckharts schlechte, antisemitische Satire geschrieben, wo die Kritik exakt die selbe ist – nur geht es da um Antisemitismus.

Alle beide bedienen sich völlig unbekümmert an antisemitischen bzw. rassistischen Narrativen, um Aufmerksamkeit zu generieren. Applaus für rassistische Witze sind in diesen Zeiten das schlimmste was passieren kann, denn sie verhärten die Fronten und verharmlosen Rassismus und Antisemitismus. Im Rahmen der Querdenken-Bewegung verbreiten sich rechte Verschwörungstheorien, mit extrem rassistischen und antisemitischen Inhalten, bis in die Mitte völlig unpolitischer Familien (hier, hier und hier habe ich darüber geschrieben). Das führt dazu, dass Antisemitismus und Rassismus immer salonfähiger werden und dadurch der Umgang mit Minderheiten immer mehr geprägt wird von Vorurteilen und Narrativen.

Fazit: All diese gesellschaftlichen Entwicklungen haben Martin Sonneborn wohl nicht dazu bewogen seinen „Humor“ und seine „Satire“ zu überdenken. Das macht sprachlos. Ich hoffe zutiefst, dass ich mich nicht in diesem Menschen geirrt habe und er seine Fehler einsieht und sich entschuldigt. Er hat auf Twitter für heute eine Stellungnahme angekündigt.

Quelle, Twitter: https://twitter.com/MartinSonneborn/status/1349360804722720768

Wir alle sind gespannt, was der Herr Sonneborn diesmal vom Stapel lässt.

Hier reiche ich die Stellungnahme nach:

Quelle, Twitter: https://twitter.com/MartinSonneborn/status/1349420620220690432

Schalom,
Schlomo Goldbaum



2 Kommentare zu „Sonneborn äußert rassistische „Witze“ und erntet viel Kritik: Linke Community empört, Semsrott verlässt DIE PARTEI – Ein Kommentar

  1. Dass Chinesen ein R als L aussprechen ist ja auch furchtbar rassistisch, gerade im satirischen Bezug. Wenn Deutsche Österreicher als „Schluchtenscheisser“ bezeichnen ist das auch super rassistisch? Jeder der Wiener Schmäh spricht ist also ein Rassist?

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    1. Hallo Herr Miki,

      Nein, dass Chinesen so sprechen ist nicht rassistisch, es ist rassistisch sich darüber lustig zu machen, weil das Menschen verletzten könnte. Außerdem ist alles was man sagt schöpferisch. Das ewige reproduzieren von alten, längst überholten rassistischen Stereotypen verstärkt eben diese stereotypen Wahrnehmungen dieser Minderheiten in unserer Gesellschaft.

      Und ja, auch das was Sie erwähnen könnte rassistisch sein. Ich kenne mich aber nicht aus mit der Süddeutschen/Österreichischen Kultur und dem dortigen Sprachgebrauch. Das müsste man genauer beleuchten, um sich abschließend ein Urteil zu bilden.

      Ich bedanke mich für Ihren Kommentar und ihre Kritik.

      Schalom,
      Schlomo Goldbaum

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